Wildwaters Lodge Sonnenaufgang

Uganda – die Perle Afrikas

…man könnte diese Reise auch „Vom größten See Afrikas zu den sanften Riesen des Bwindi Nationalparks“ nennen!

Vor einiger Zeit hatte ich während einer Erkundungsreise die Möglichkeit, Uganda mitsamt seiner vielfältigen Landschaften als auch seiner (tierischen) Bewohner kennenzulernen.

Ausgangspunkt dieser Reise war die ehemalige Hauptstadt Ugandas – Entebbe, direkt am Lake Victoria gelegen. Von hier ging es weiter an den tosenden Victoria Nil, welcher bei Jinja aus dem Victoria Lake tritt. Von hier, so sagt man, braucht der Nil noch 90 Tage bis zum Mittelmeer!

Danach setzten wir unsere Reise zum größten Nationalpark Ugandas fort, dem Murchison Falls Nationalpark. Neben Elefanten, Büffeln und Uganda-Kobs sieht man hier auch die besonders seltene Rothschild-Giraffe. Am Lake Albert, wo der Victoria Nil in einem verzweigten Delta in den See mündet, hatten wir das seltene Glück den scheuen Schuhschnabel zu sehen.

Murchison Falls in Uganda
Murchison Falls in Uganda

Ein weiteres Naturschauspiel in diesem Park sind die Murchison-Wasserfälle. Hier zwängt sich der Victoria Nil durch einen 7 Meter schmalen Felsspalt und stürzt ca. 45 Meter in die Tiefe. Die wilde Kraft des Wassers ist einfach beeindruckend und faszinierend. Dann fuhren wir zu den Schimpansen im Kibale Forest – diese uns bis zu 98 Prozent im Erbgut ähnlichen Primaten machen richtig Rabatz. Man hat das Gefühl bei diesen Familien ist immer etwas los. Es geht von oben nach unten, hin und her und das alles begleitet von einem lauten Gezeter.

Uganda Kasenda Kraterseen
Am Kasenda-Kratersee

Am nächsten Tag fuhren wir durch die Kasenda-Kraterlandschaft, welche sich an den Kibale Forest anschließt. Viele kleine Dörfer eingebettet in eine traumhaft schöne, satt grüne und hügelige Landschaft… dies sollte bei einer Uganda-Reise einfach nicht fehlen. Der Queen Elisabeth Nationalpark mit dem Kazinga Channel, einem natürlichen Kanal, welcher den Lake Edward mit dem Lake George verbindet, stand nun auf dem Programm und war ein weiteres Highlight dieser Reise.

Der Park ist einfach riesig und beheimatet Elefanten, Topis, Uganda-Kobs und weitere knapp 100 Säugetierarten. Die ca. zweistündige Fahrt auf dem Kazinga Channel sollte man auf keinen Fall verpassen. Unzählige Flusspferde, Elefanten, Büffel und eine riesige Vogelvielfalt (u. a. Kronenkraniche, Pelikane und Seeadler) tummeln sich hier! Und bei einem Abstecher in den Ishasha-Sektor des Parks hatten wir das Glück eine Löwenfamilie beim Mittagsschlaf – verteilt auf einem Baum – zu sehen. Ein spektakulärer Park, welchen man auch bei einer Ballonfahrt entdecken kann.

Gorilla Bwindi NP
Gorilla im Bwindi Nationalpark

Doch die Krönung dieser Reise sollte uns im Bwindi Nationalpark erwarten. Die Landschaft der „1000 Hügel“ in Ruanda setzt sich auch in diesem Teil Ugandas fort. Das satte Grün an den Berghängen, ein angenehm kühles Klima und eine traumhaft schöne Landschaft laden zum Verweilen ein. Doch wir wollten Gorillas sehen und wer das möchte, muss früh aufstehen! Punkt 8 Uhr findet das Briefing an der jeweiligen Ranger-Station statt. Danach werden die Besucher in Gruppen eingeteilt: 8 Besucher pro Gorillafamilie und dann geht es los! Es gibt kurze und längere Anfahrten und auch kurze oder längere Wanderungen zu den Gorillafamilien.

Sogenannte Scouts werden schon am frühen Morgen losgeschickt, um die Gorillafamilien zu finden. Damit ist die Chance sehr hoch, die Gorillas auch tatsächlich zu sehen. Anfangs geht es noch auf schmalen Wegen, dann nur noch durch Dickicht an den Berghängen des Bwindi Nationalparks entlang. Stöcke und Handschuhe sind sehr hilfreich. Denn so mancher Strauch, an welchem man sich festhalten will, hat Dornen. Nach ca. 2,5 Stunden war es dann für uns soweit.

Wie aus dem Nichts saß ein Schwarzrücken im Gebüsch und ließ sich durch unsere Anwesenheit in keiner Weise aus der Ruhe bringen. Danach ging es Schlag auf Schlag und wir lernten die ganze Familie kennen. Unser Ranger, immer darauf bedacht, dass wir den Abstand zu den Gorillas einhalten, stellte uns die komplette Familie vor. Eine ganze Stunde verbrachten wir bei den Gorillas – ein sehr emotionales Erlebnis, diese größten lebenden Primaten aus nächster Nähe zu sehen! Noch völlig fasziniert vom Erlebten ging es zurück zur Ranger-Station. Den Rest des Tages hatten wir für Erkundungen zur freien Verfügung.

Letzter Punkt der Reise war der Besuch des Lake Mburo Nationalparks. Unsere Lodge lag auf einem kleinen Hügel, nicht weit entfernt von einem Wasserloch, an welchem wir am Abend und am Morgen Zebras und Uganda-Kobs beobachten konnten. Eine Wandersafari stand hier auf dem Programm. Und wer wollte, konnte auch auf dem Rücken der Pferde eine Reitsafari machen. Diese leise Fortbewegungsart schafft ungeahnte Möglichkeiten für Tierbeobachtungen und bildete einen schönen Abschluss der Reise.

Euer Tilo Greiner, Team Ost-Afrika

t.greiner@diamir.de