Persönliche Tipps und Interview zum Gorilla-Tracking

Interview zum Thema „Gorilla Tracking“ mit Afrika-Experte Jörg Ehrlich

Der Uganda-Spezialist Jörg Ehrlich war mehrfach auf Gorilla-Tracking und kennt diese Art der Tierbeobachtung aus erster Hand. In packenden Vorträgen berichtet er von seinen Erlebnissen in Afrika und speziell von den Gorilla-Beobachtungen. Im April 2013 war Jörg erneut in Ruanda und Uganda und hat in beiden Ländern Gorillafamilien besucht. Der Experte steht uganda.de für die Fragen der Reisenden und Uganda-Interessierten zur Verfügung.

Niedlicher Gorilla ohne Menschenscheu

Frage: Herr Ehrlich, viele Interessenten verstehen nicht, wieso ein Gorilla-Permit, also die Genehmigung im Dschungel diese Tiere beobachten zu dürfen, 750 US Dollar kostet. Wieso ist diese Beobachtung so teuer?

Jörg Ehrlich: Selbstverständlich verstehe ich die Menschen, denen eine Gorillapirsch einfach zu teuer ist. Das ist eine Menge Geld und sicher auch nicht für jeden, der es gern erleben möchte, erschwinglich. Die Preise für die Gorillabeobachtungen in Ruanda & Uganda sind so hoch, da es nur eine begrenzte Anzahl an Berggorillas auf unserem Planeten gibt.

Laut Zählungen geht man von etwa 600 Tieren aus, die sich in den tropischen Nebelwäldern Kongos, Ugandas und Ruandas aufhalten. Einige wenige der in Familienverbänden von etwa 10 bis 30 Tieren lebenden Gruppen sind an die Begegnung mit Besuchern gewöhnt. Diese Gruppen werden als habituiert bezeichnet und stehen somit dem „Gorillatourismus“ zur Verfügung.

Da insgesamt an einem Tag nur genau 8 Gäste für exakt eine Stunde die Tiere einer Gruppe sehen dürfen, besteht auf der ganzen Welt nur für deutlich weniger als 100 Personen am Tag die Chance, so ein Gorillapermit zu erwerben. Angebot und Nachfrage regeln hier den Preis, bei dem „Engpass“ kommen eben Preise von derzeit 750 USD zu Stande. Im Jahre 2002 waren die Preise noch bei 250 USD pro Person, 1992 waren es gar weniger als 60 USD.

Frage: Oft kommt die Frage auf, ob man die Tiere auch garantiert zu sehen bekommt, oder ob man dann durch den Wald geht und keine Gorillas sieht?

Jörg Ehrlich: Ja, diese Befürchtung kommt häufig als Frage, ist aber eigentlich unbegründet. Ich kenne keinen Gast, der die Gorillas nicht gesehen hat, weil man die Gorillagruppe im Dschungel nicht finden konnte. Die Tiere werden den ganzen Tag von Nationalpark-Guides beobachtet und lokalisiert und es ist nahezu 100% sicher, dass die Tiere auch gefunden werden. Dann haben die Touristen genau eine Stunde Zeit, die Tiere aus einer Distanz von minimal 8 Metern zu beobachten. Die Zeit vergeht wie im Fluge, es ist unbeschreiblich.

Frage: Was übt den Reiz der Gorillas aus, das Safaribesucher immer und immer wieder zu den Gorillas auf Pirsch gehen möchten?

Jörg Ehrlich: Sicher ist der größte Reiz der, das diese Tiere ein so menschenähnliches Verhalten an den Tag legen, das Menschen derartig tief berührt und fasziniert sind, wie man es in Worte kaum fassen kann. Diese Tiere sind uns Menschen derartig ähnlich, dass es einfach nur verblüffend ist. Und schließlich leben diese Gorillas autark im Dschungel und ernähren sich von den Früchten des Dschungels. Das ist faszinierend.

Desweiteren kommt der Aspekt hinzu, dass Berggorillas, die mit bis zu 240 kg Gewicht größte Art der Gorillas überhaupt, ausschließlich in diesen Bergregionen anzutreffen ist und in keinem Zoo der Welt beobachtet werden können. Diese Tiere sind extrem sensibel, was den natürlichen Lebensraum angeht und sind auch nur in diesem Gelände und Klima lebens- und überlebensfähig.

Frage: Wie sollte man sich als Uganda-Reisender auf eine Gorillapirsch vorbereiten?

Jörg Ehrlich: In jedem Fall sollte man gut zu Fuß sein, eine robuste Kondition mitbringen, die auch für eine mehr als zweistündige Wanderung im feuchten und unwegsamen Gelände ausreicht. Des Weiteren ist ein guter Fotoapparat eine Empfehlung, wenn man seine Eindrücke in Bilder fassen möchte. Im schattigen dunklen Wald ist es eine Herausforderung, die meist schwarzes Fell tragenden Tiere gut auf ein Foto bannen zu können.

Spiegelreflexkameras mit hoher ISO-Empfindlichkeit sind eine Empfehlung. Lichtstarke Objektive ebenso von Vorteil. Ein paar dünne Fingerhandschuhe für das Laufen in unwegsamen Gelände und durch Strauchwerk ist von Vorteil. Die Beobachtungserlebnisse sind derartig überwältigend, dass jede Anstrengung sofort vergessen zu sein scheint.

Frage: Wo kann man eine Gorillabeobachtungs-Reise buchen und wie kurzfristig ist so eine Uganda-Reise realisierbar?

Jörg Ehrlich: Die Erlebnisreisen mit Gorillabeobachtungen unterliegen der schwierigen Aufgabe, genau für die anfragende Person und unter Vorlage der Reisepassnummer des Reisegastes eines der teuren und limitierten Permits reservieren zu können. In aller Regel ist es auch für erfahrene Spezialreiseveranstalter möglich, etwa bis sechs Monate vor Reiseantritt noch Reservierungen vornehmen zu können, wenn man ein wenig flexibel mit dem genauen Beobachtungstag ist.

Besser ist es sicherlich, sich einer vororganisierten Kleingruppenreise anzuschließen, die dann mit einem erfahrenen Reiseleiter unterwegs ist und bei der auch die Permits für die komplette Reisegruppe vorreserviert sind. Es empfiehlt sich jedoch, vielleicht 9 bis 12 Monate vor Reiseantritt die Reise bei einem Spezial-Reiseveranstalterfest zu buchen. Schließlich hat man so auch den Genuss der Vorfreude – und das gleich fast für ein ganzes Jahr!

Frage: Wo kann man sich in Deutschland beraten lassen oder gibt es im Internet empfehlenswerte Reiseberichte und Bildgalerien?

Im Internet gibt es sicher viele Erlebnisberichte. Die Internetseite www.uganda.de mit ihren Bildgalerien und Informationen kann ich besonders empfehlen. Wer lieber vor Ort beraten werden mag, dem lege ich die Experten von DIAMIR Erlebnisreisen in Dresden nahe. Allein im Büro in Dresden Leuben haben mit Ekaterina Braun, Anja Bielke, Markus Recknagel oder Thomas Kimmel genügend Mitarbeiter selbst Gorillabeobachtungen erlebt und stehen jederzeit für Beratungen zur Verfügung. Ein Vorteil, der mit Sicherheit eine exzellente Reisevorbereitung ermöglicht. Ich selbst stehe natürlich für Tipps und Tricks für eigene Ugandareisen jederzeit auch per E-Mail gern zur Verfügung.

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