Wachsame Löwin im Kidepo Nationalpark

Kidepo Valley Nationalpark

Der Kidepo Valley Nationalpark wurde 1962 geschaffen zum Schutz des artenreichen und landschaftlich reizvollen Savannengebietes im Dreiländereck Uganda/ Sudan/Kenia im Nordosten des Landes. Beeindruckende Bergmassive überragen die sudanesische Trockensavanne in über 2700 m Höhe. Der Tourismus hat in diesem Park aufgrund seiner Abgeschiedenheit und Unzugänglichkeit bisher kaum Spuren hinterlassen. Was diesen Park so besonders macht? Seine absolute Abgeschiedenheit vom Rest der Zivilisation! Mit über 150 km Entfernung zur nächsten Kleinstadt vermittelt der Kidepo (ausgesprochen Chidepo) Nationalpark ein echtes Gefühl von afrikanischem Outback: Keine Straßen, kein Verkehr, kein künstliches Licht.

Aktivitäten im Kidepo Valley Nationalpark

Die wilde und ursprüngliche Kidepo-Landschaft bietet die beste Kulisse für Entdecker und Abenteurer und solche, die sich nicht mit anderen Safarifahrzeugen die Piste teilen möchten. Trotz der Abgeschiedenheit gibt es einige sehr interessante Ausflugsorte und Tagestouren:

  • Die klassischen Game Drives auf den gut ausgebauten Park-Pisten um Apoka herum und Fußsafaris sind als Ausflugsziel ein guter Einstieg und lassen sich mit einem private Guide/Driver alleine erkunden
  • Auf der Fahrt ins Kidepo Valley weiter nördlich im Park steigt ein Ranger ins Fahrzeug, den man bei der Parkaufsichtsbehörde direkt am Apoka Rest Camp (kleine grüne Bandas) bucht. Denn dort beginnt der noch ursprünglichere Teil des Kidepo und es sollte ein geschulter Park-Mitarbeiter mitfahren
  • Für einen Besuch bei den heißen Quellen, den sogenannten Kanangarok Hot Springs am Kidepo-Fluss im Kidepo Valley, muss man in den nördlichen Teil Richtung südsudanesische Grenze fahren. Lodges bereiten hier meist ein Lunchpaket für ein Picknick an den heißen Quellen vor. Vorsicht: Hier fährt man durch dichte Buschsavanne und damit durch die Heimat der Tsetse-Fliege. Idealerweise Fenster geschlossen halten und Mückenschutz auftragen, denn solange sich das Fahrzeug bewegt, kommt sie in Scharen und ist schwer wieder zu vertreiben. Obwohl die  Übertragung der Schlafkrankheit mittlerweile fast bei null liegt, ist ein Tsetse-Stich nicht mit einem normalen Mückenstich vergleichbar. Es tut schlicht sehr sehr weh.
  • Lohnenswert ist auch die Fahrt in den Nordteil des Parks nach Pierre, wo man das Flussbett des Kidepo River durchfährt. Perfekter Ort für einen Fotostop: Beeindruckende Borassus-Palmen stehen an einem weiß-glänzenden sandigen Flussbett, es fehlt nur noch der Ozean.
  • Ein Hike auf die Spitze des Berges des Volkes der Ik: Diese Community lebt seit Gründung des Parks abgeschieden in einer Gruppe aus etwa 1000 Mitgliedern auf der Spitze des Berges Lomej. Lokale Guides organisieren eine Trekking-Tour nach oben, um Reisende in die seltsam-fremde Welt eines der abgeschiedensten Volksstämme Ugandas und deren Kultur einzuführen (ein Marsch sollte um 5 Uhr morgens beginnen)
  • Ein Besuch bei einer Community der Karamojong, die in diesem Teil Ugandas leben, um deren Riten und Bräuche kennen zu lernen (Guides, Lodges oder die Parkverwaltung vermittelt Besuche, die man niemals auf eigene Faust organisieren sollte)

Tiere im Kidepo Valley Nationalpark

Das Schutzgebiet besitzt hinsichtlich größerer Säugetiere nicht das größte Artenspektrum aller Nationalparks in Uganda – vorherrschend ist hier die weite, atemberaubende Landschaft und das Gefühl, am Ende der Welt zu sein. Dennoch gibt es hier trotzdem viele Tierarten – und natürlich die Big 5.

Die meistgesehenen Säugetiere sind Büffel (in sehr großen Herden), die Antilopenarten Hartbeast und Waterbuck sowie Warthogs (Warzenschweine). Dazu kommen Zebras in eher kleinem Bestand, Richtung Norden (vom Parkeingang entfernt) Giraffen. Schakale kommen nachts gern bis an die Lodges heran und man sieht ihre funkelnden Augen mit der Taschenlampe – sie sind aber völlig harmlos.

Die kleinen Elefantenherden sind überwiegend im Narus-Tal zu finden. Zeitweise verlassen sie auch den Park und wandern bis in den Sudan oder nach Kenia, allerdings herrscht auf sudanesischer Parkseite Wilderei und ugandische Ranger versuchen regelmäßig, die Tiere wieder zurück auf die ugandische Seite zu manövrieren.

Einige Löwenfamilien leben hier und sonnen sich gelegentlich auf den verstreuten Granit-Felsvorsprüngen auf der Suche nach potentieller Beute. Geparde werden nur selten gesichtet. Leopard, Serval und Karakal sind ebenfalls selten.

Außerdem ziehen große Herden von Kaffernbüffeln, Jackson’s Kuhantilopen und ganz wenige Elenantilopen durch das Grasland. Der Bestand an Giraffen hat sich stabilisiert. Defassa-Wasserböcke und kleine Antilopen wie Oribi oder Buschducker sind verbreitet ebenso wie Riedböcke und Klippspringer – sind aber nicht so häufig wie das Hartbeast und der Waterbuck. Die mit bislang 465 dokumentierten Arten sehr reichhaltige Vogelwelt zeichnet sich durch viele Greifvogelarten aus, davon reichlich Guineafowls und Clappertons.

Landschaft im Kidepo Valley Nationalpark

Südwestlich des Nationalparks entlang verläuft das Nangeya-Gebirge mit seinem Gipfelberg Mount Morungole (2.750 Meter hoch). Zu Fuße des Gebirgszugs liegt eine größtenteils savannenartige Region mit zwei Flusstälern, dem Narus-Tal und dem Kidepo-Tal. Der kleine Narus River trägt im Gegensatz zu dem Kidepo River auch während der Trockenzeit Wasser und lockt die Tiere zum Tränken.

Beste Reisezeit für den Kidepo Valley Nationalpark

Insgesamt ist der semiaride Norden Ugandas sehr trocken und regenarm – und eignet sich für ein Kontrastprogramm zum tropischen Regenwald. Von Juni bis August regnet es im Kidepo Valley Nationalpark am wenigsten. Somit sind die Chancen für Wildtiersichtungen nahe den Wasserlöchern in dieser Zeit am höchsten. Gleichzeitig müssen Safari-Touristen aber auch bei durchschnittlich 27.5° C mit besonders hohen Tagestemperaturen rechnen. Es wird während der Trockenzeit im Kidepo nie kälter als 21.5° C und die Luft ist staubig und trocken, was aber grundsätzlich nicht belastend ist.

Während der Regenzeit verkriechen sich die Tiere in höhere Lagen und machen sich somit eher rar. Es gibt noch eine zweite, kleine Regenzeit von September bis Dezember, in der der Park mit einem Geländefahrzeug befahrbar ist und dennoch Tiere bei der Wanderung zu erhaschen sind – vor allem Vogelbeobachter bekommen in Kidepos Regenzeit viel zu sehen. Die Temperaturen sind angenehm, es gibt keine drückende Schwüle und die Savanne blüht und sprießt.

Trocken- und Regenzeiten im Kidepo in der Übersicht

TrockenzeitRegenzeitTrockenzeitRegenzeit
Dezember bis MärzApril bis MaiJuni bis Ende AugustSeptember bis November

Sicherheit im Kidepo Valley Nationalpark

Über viele Jahre hinweg galt der Kidepo Valley Nationalpark als unsicheres Terrain, in dem viele Rebellen und Wilderer unterwegs waren, denn die Hauptstraße in den Sudan führte direkt durch den Park. Eine Legende besagt, dass bei feststeckenden Trucks oft eine Kalaschnikow als Unterlegscheibe benutzt wurde, um den LKW wieder aus dem Schlamm zu fahren. Nach erfolgreicher Arbeit vergaßen sudanesische Reisende ihr Arsenal und fuhren weiter. Die Gewehre blieben in der Hand der Karamojong – aber keine Sorge, sie finden keine Anwendung gegenüber Menschen oder Besuchern.

Diese Zeiten sind mittlerweile vorbei, die Parkverwaltung hat die Wilderei unter Kontrolle und die Sicherheitslage innerhalb des Parks gilt als ausgezeichnet und die Auswahl der Lodges reicht von Basic bis Luxus (Hinweis: Auch bei einer preislichen mid-range Lodge wie der Kidepo Savannah Lodge muss man nicht auf ein Vier-Gänge-Dinner verzichten).

Gutes Preisniveau, tolle Anlage und fantastischer Servive – die kleine Anlage mit Zeltlodges der Kidepo Savannah Lodge sind komplett aus Naturmaterialien gebaut!

Anreise zum Kidepo Valley Nationalpark

Die Hauptstadt Kampala ist genau 596 km vom Park entfernt und durch die abgeschiedene Lage wählen einige Reisende wir die Anreise per Kleinflugzeug, obwohl die Straßenbeläge in der Zwischenzeit deutlich verbessert wurden. Mehrere Buschflieger bringen Besucher von Entebbe aus in die Nähe der Lodges. Es gibt den Lomej AeroLink-Airstrip drei Kilometer südöstlich des Nationalparks, den Kidepo Airstrip drei Kilometer von der Apoka Safari Lodge entfernt und nahe des Kidepo Campsite.

Mit Kleinflugzeug oder Auto ins Kidepo?

Allerdings: Wer mit dem Flieger ins Kidepo Valley reist, ist in weniger als einer Stunde im Park, aber verpasst viel vom Lebensgefühl, das sich auf der 12-stündigen Fahrt von Kampala aus nach und nach einstellt. Die wechselnden Landschaften gen Norden, Straßen gesäumt von roten Banda-Communities inmitten Bananenstauden-Wäldern, das langsame Abtauchen in das roterdige Gebiet der Karamojong bei Abzweigung auf die Schotterstraße. Auch hat man insgesamt Gelegeheit, seinen private Driver besser kennen zu lernen als wenn dieser einen lediglich am Airstrip abholt und nur für kurze Zeit begleitet.

Meine persönliche Empfehlung, den Kidepo-Park mit einer mehrtägigen Anreise zu kombinieren. Auf dem Hinweg besucht man das Ziwa Rhino Sanctuary, bucht einen Overnight-Stay in Gulu (Hoteltipp: Northern Pearl) und steigt man nächsten Tag frisch und ausgeschlafen ins Auto. Auf dem Rückweg fährt man die östliche Route über Moroto und Jinja zurück nach Kampala und erlebt das Gebiet der Karamojong noch einmal von einer ganz anderen landschaftlichen Perspektive.

Probleme bei der Anreise mit dem Auto: Ab Kitgum zweigt die Schotterstraße zum Park ab – über ganze 165 km. Nach Ende der Regenzeit ist sie voller Schlaglöcher und wird erst in den Wochen danach wieder geebnet. 4 bis 5 Stunden sollte man für diesen Weg einplanen. Sehenswert ist die vorbeiziehende Region allemal und es wechseln sich Baumwollfelder mit Bananenplantagen ab. In den Orten Lokitete und Karenga kann man kurze Zwischenstops zur Verpflegung machen.

Auch die Landstraße von Kampala bis Kitgum ist durchzogen von Speed bumps, die Fahrer immer wieder zur Geschwindigkeitsreduzierung zwingen – eine flüssige Durchfahrt ist daher nicht möglich. Dennoch: Unbedingt das Auto statt den Buschflieger nehmen und aus der Wegstrecke ein Erlebnis machen!

Unterkünfte im Kidepo Valley Nationalpark

Weiteres Zeugnis, dass der Kidepo noch nicht so lange und so stark vermarktet wird, ist die Anzahl der Übernachtungsmöglichkeiten im Kidepo Valley Nationalpark, obwohl sich die Unterkunftssituation mittlerweile auch verbessert hat.

Es gibt nur eine Handvoll Camps und Lodges im Kidepo: Die Apoka Safari Lodge und die Kidepo Savannah Lodge, das Apoka Rest Camp und das Nga’Moru Wilderness Camp sowie ein offizielles Campsite, das vom UWA betrieben wird, das Kidepo Valley UWA Campsite, Nagusokopire.

Für Anspruchsvolle: Wir empfehlen die Apoka Safari Lodge für hohe Komfortansprüche mit luxuriösen Bad, Pool und einem weiten Ausblick auf Savanne und Gebirge!

Absolut Out-of-Africa! Das Kidepo Valley vermittelt ein besonderes Gefühl von Ursprünglichkeit – man fühlt sich wie ein/e PionierIn

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